Offener Kreislauf

Aus X-Lexikon
Zur Navigation springenZur Suche springen

Als Offenen Kreislauf bezeichnet man einen Kreislauf, der in die Wirtschaft eines Sektors eingelassen ist. Er besteht aus zwei oder mehr Stationen, die ihre Ressourcen gegenseitig voneinander beziehen könnten (z.B. eine Kristallfabrik und ein Sonnenkraftwerk), stattdessen aber mit KI-Stationen in ihrer Umgebung handeln, um den Erlös zu maximieren.

Ein einfaches Beispiel

In Weisheit des Imperators und seinen Nachbarsektoren besteht ein chronischer Mangel an Energiezellen. Ein dort errichtetes Sonnenkraftwerk erzielte zwar ordentliche Gewinne, stand aber auch immer wieder still -- die Handelsstationen in und um Weisheit des Imperators führen zwar allesamt Kristalle im Sortiment, das tatsächliche Angebot hat aber so gerade eben nicht für einen dauerhaften Betrieb gereicht.

Um das Sonnenkraftwerk zu retten, wurde noch eine Kristallfabrik dazugestellt. Diese beliefert das SKW aber nicht direkt, sondern lässt die Kristalle zum Spitzenpreis von den umliegenden Handelsstationen abholen, wo das SKW zum Durchschnittspreis einkauft (siehe auch Subventionen). Und während das Sonnenkraftwerk seine Energiezellen für 20 Cr. und mehr an den Mann zu bringen vermag, kann die Kristallfabrik ihren Energiebedarf für 15 Cr. decken.

Damit stützt die Kristallfabrik das Sonnenkraftwerk: Endlich sind genug Kristalle auf dem Markt, um dem SKW einen ununterbrochenen Betrieb zu ermöglichen. Umgekehrt gilt jedoch das gleiche: Seit das Sonnenkraftwerk ausliefert, sind Energiezellen dauerhaft für 15 Cr. zu haben, vorher kosteten sie bestenfalls 18 Cr. und waren oft ganz ausverkauft.

Warum es funktioniert

Während sich Spielerfabriken (bzw. die den Fabriken zugewiesenen Transporter) nach Kräften darum bemühen, ihre Vorratslager immer prall gefüllt zu halten, lassen KI-Fabriken diesbezüglich die Zügel schleifen: Sie warten förmlich darauf, dass der Spieler ihnen die Ware vorbeibringt. Mit Lieferung frei Haus lässt sich immer mehr erlösen, als wenn man auf Selbstabholer wartet. Wer seine Ware einfach nur feilbietet, muss die Konkurrenten unterbieten. Mit Ausliefern lassen sich hingegen immer Preise deutlich oberhalb des allgemeinen Niveaus erzielen.

Mehr dazu gibt es im Artikel Handel für Fortgeschrittene, hier nur die wichtigste Schlussfolgerung: Wozu sollten die eigenen Fabriken sich gegenseitig beliefern, wenn man die Ware auch am einen Ende billig ein-, am anderen aber teuer verkaufen kann?

Pro & Contra

Vorteile

  1. Offene Kreisläufe lassen sich mit kleinen Finanzen Stück für Stück aufbauen und erweitern
  2. Seltenerer Stillstand
  3. Brauchen nicht immer Siliziumasteroiden
  4. Zusätzliche Gewinne bei jedem Produktionsschritt

Nachteile

  1. Standortsuche schwierig
  2. Bindet mehr Kapital (Schiffe, Warenlager)
  3. Nicht beliebig erweiterbar

Ratschläge

  • Zu viele Spielerstationen verderben sich gegenseitig die Verkaufspreise, ohne dass der Einkaufspreis sich noch signifikant ändern würde.
  • In der Regel kann man Waren zu etwa 40-50% der Preisspanne einkaufen, im Verkauf haben sich 75-80% bewährt. Der Einkaufspreis kann bei sehr guter Versorgungslage unter Umständen auch niedriger liegen. Wenn dieser Abstand sinkt, hat man die betreffende Region ausgereizt.
  • Einen offenen Kreislauf erweitert man am besten nur schrittweise um eine oder wenige Stationen auf einmal. Jede neu errichtete Spieler-Station möchte als erstes ihre Warenlager füllen (Vorrat für fünf Stunden) und steigert die Nachfrage für einige Zeit beträchtlich. Anschließend prüfen, ob die Handelsspanne noch stimmt.
  • Um eine Ware auf diese Art handeln zu können, muss sie natürlich auf dem lokalen Markt sowohl angeboten als auch verbraucht werden. Ein Standort ist um so besser geeignet, je mehr mögliche Handelsschnittstellen er aufweist. Energiezellen gehen naturgemäß überall, Kristalle und Silizium oft. Aber Erz lässt sich nur selten auf dem freien Markt umschlagen, Nahrung fast nie.
  • Es macht meist keinen Sinn, einen Markt erst zu "reparieren", indem man einen vorhandenen Mangel ausgleicht. Eine Fabrik für Grundnahrungsmittel (Weizen, BoGas, Sonnenblumen) kostet typischerweise knapp eine Million zuzüglich Frachter und wirft im besten Fall 10.000 Cr./Stunde ab. Es lohnt sich einfach nicht, sechs Stück davon zu errichten, damit man ab der siebten noch zusätzliche Handelsgewinne einfahren kann. Selbst in einem hermetisch abgeschlossenen Kreislauf wäre das Kapital besser angelegt.
  • Das heißt im Umkehrschluss, dass man nur die Handelsgewinne mitnehmen sollte, die auf dem zugrunde liegenden Markt ohnehin möglich sind. Nachdem eigentlich nirgends alle Güter vorhanden sind, ist ein an allen Stellen offener Kreislauf vom Grundnahrungsmittel bis zum Endprodukt nicht machbar.

Die Grenzen des Wachstums

Es ist nicht möglich, den gesamten Markt in einer Region komplett zu übernehmen und zu monopolisieren. Das Einkaufsverhalten der KI ist komplexer als oben dargestellt: Wenn ein Spieler-SKW Energiezellen ausliefert, nimmt das zwar spürbar Druck von den vorhandenen Kraftwerken, so dass andere Spielerfabriken sich dort besser versorgen können. Aber KI-Fabriken kaufen immer auch selbst Ware dazu. Wenn der Punkt erreicht ist, an dem die Versorgung durch den Spieler gemeinsam mit der Selbstversorgung der Fabrik für einen ständigen Betrieb ausreicht, brechen die Preise zusammen. Die Station kann zu diesem Zeitpunkt immer noch beträchtliche Ressourcenmengen benötigen. Sie zahlt aber nicht mehr anständig dafür.

Um das zu vermeiden, darf man von vorneherein nicht alle erforderlichen Waren liefern. Mindestens eine Ressource muss knapp genug sein, um die Einkäufer der KI-Stationen beschäftigt zu halten. Aber auch nicht zu knapp: Wenn die KI-Fabriken aus Ressourcenmangel nicht arbeiten, verbrauchen sie auch die anderen Rohstoffe nicht mehr, mit denen man sie beliefern will.

Das ist ein schmaler Grat: Eine Station zuviel, und plötzlich gehen die Verkaufspreise aller Ressourcen in den Keller. Zudem ist eine drohende Marktsättigung oft nur schwer zu erkennen. Im Zweifelsfall sollte man lieber zu früh aufhören, als auch noch das letzte aus einer Region herauspressen zu wollen.

Siehe auch

{{#if:{{#ifeq:|Benutzer|-}}{{#ifeq:|Benutzer Diskussion|-}}||

}}