Selbstversorgender Komplex

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Selbstversorgender Komplex:

Ein Selbstversorgender Komplex produziert sämtliche Zwischenprodukte und Ressourcen, die für das oder die Endprodukt(e) nötig sind. Da der Komplex komplett autark arbeitet, werden nur noch Frachter für den Verkauf der Produkte gebraucht. Weiterhin liegen die Gestehungskosten der Waren bei 0,- Cr. so dass man immer Gewinn macht, egal zu welchem Preis man verkauft.

Grundlagen

Da ausnahmslos jede Fabrik Energie benötigt, ist eine Siliziummine das unausweichliche Kernstück eines jeden Selbstversorgenden Komplexes.
Die genauen Werte hängen von der Ausbeute des Asteroiden ab, aber eine Siliziummine L auf einem Asteroiden mit der Ausbeute 26 (recht häufig anzutreffen) ist schon brauchbar; für einen sehr kleinen Komplex reichen bereits zwei davon.
Um die Energieversorgung sicherzustellen werden weiterhin Sonnenkraftwerk(e), Kristallfabrik(en) und Nahrungsfabriken benötigt. Wie bei dem Beispielkomplex "Meine kleine Farm" gut zu erkennen ist, erfordert diese Installationen einen erheblichen Aufwand; der sich bei diesem Beispielkomplex nicht wirklich lohnt. (Zwar macht die Station pro Tag 10-20 Millionen Gewinn, das läßt sich bei größeren Komplexen deutlich steigern.)

Ein kleiner Einkaufsführer:

In unserem Beispielkomplex wurde alle Fabriken bei den Argonen gekauft. Das stärkt zwar das Bruttosozialprodukt der argonischen Föderation, ist aber wirtschaftlich nicht immer sinnvoll.
Viele Fabriken benötigen keine Nahrung, so daß es herzlich gleichgültig ist, bei welchem Volk sie gekauft werden.
Nicht egal ist es, was die Fabriken kosten:
Stationsart Günstigster Anbieter Teuerster Anbieter Max. Preisdifferenz
Minen Teladi Boronen 495.000 Cr
Sonnenkraftwerke Boronen Split 2.450.000 Cr
Nahrung Roh Boronen Paraniden 351.000 Cr
Nahrung Fertig Boronen Split 614.000 Cr
Kristallfabrik Boronen Paraniden 466.000 Cr
Die Energieproduktion seines Komplexes sollte man daher in boronische Hände geben.
Auch bei den 3-Ressourcen Fabriken gibt es erhebliche Preisunterschiede von Volk zu Volk (z.B.: Gamma PIK Schmiede Argonen = 15.971.000 Cr; Split: 17.750.000 Cr.). Da diese Fabriken jedoch in den meisten Fällen auch die dazugehörige Nahrungskette benötigen, kommt es nicht nur auf den Einzelpreis der Endfabriken an. In der Gesamtkostenbetrachtung ist man nicht schlecht damit beraten seine Endfabriken bevorzugt bei den Boronen oder den Argonen zu kaufen.

Meine große Farm:

Asteroidenliste
Nun gilt es, den Beispielkomplex in Herrons Nebel selbstversorgend zu gestalten. Die Asteroidenausbeute in diesem Sektor ist nicht üppig, aber für einen kleinen Komplex durchaus ausreichend.
Da der Komplex lediglich ein Sonnenkraftwerk M hat, sollte man der Versuchung widerstehen, den "besten" Siliziumasteroiden zu nehmen; für unseren Beispielkomplex ist bereits der Asteroid mit der Ausbeute 26 etwas zu groß. Da hier der Komplex bereits errichtet wurde, muß die Mine um den Komplex herum geschleppt werden, bevor sie an den Komplex angebunden werden kann.
Nachdem man die Mine angeschlossen hat, ergibt sich folgender Ressourcenverbrauch:
Station Energiezellen Delex. Weizen (I) Argnufleisch (I) Stoff Rheime (II) Raumsprit (II) Cahoona Blöcke (II) Siliziumscheiben (I) Kristalle (III)
AgZ L -75 EnZ + 5 DeW - ArF - StR - RaS - CaB - SiS - Kri
RhW M -30 EnZ - 2 DeW - ArF + 2 StR - RaS - CaB - SiS - Kri
RspB M -30 EnZ -2 DeW - ArF - StR + 2 RaS - CaB - SiS - Kri
Ranch M -30 EnZ - DeW + 2 ArF - StR - RaS - CaB - SiS - Kri
CahP M -30 EnZ - DeW - 2 ArF - StR - RaS +2 CaBl - SiS - Kri
KrisF M -30 EnZ - DeW - ArF - StR - RaS -2 CaB -1,25 SiS +2 Kris
SkW M +280 EnZ - DeW - ArF - StR - RaS - CaB - SiS -2,034 Kris
Siliziumine L -80,9 Enz - DeW - ArF - StR - RaS - CaB +3,39 SiS - Kris
Summen: -25 EnZ +1DW 0 ArF +2 StR +2 Ras 0 CaB +2,14 SiS -0,034 Kris
Wen jetzt ein Schreck ereilt ;) keine Sorge der Komplex ist nicht nur ausbaufähig (schließlich steht weiteren Kristallfabriken nichts im Wege), sondern mit den richtigen Einstellungen auch völlig stabil.

Energie- Produkt- & Ressourcenbalance:

Durch die Einstellungen des Komplexes, kann die Ressourcenbalance weiter gesteuert werden.
Unser Beispielkomplex hat Stationen mit Über-, Unter- und Bedarfsproduktion von Ressourcen:
- die Siliziummine und das Agrarzentrum weisen eine Überproduktion auf (63% und 20%),
- die Ranch und die Cahoona Presse erfüllen exakt den Bedarf und
- die Kristallfabrik und das Sonnenkraftwerk weisen eine Unterproduktion auf (1,5% und 9%).
Obwohl das auf den ersten Blick sehr unausgewogen wirkt, ist dieser Komplex durch die richtige Einstellung mittelfristig in der Lage sich ohne Engpässe vollständig selbst zu versorgen.
Wenn sowohl der Überschuß an delexianischem Weizen, als auch an Siliziumscheiben nicht verkauft wird, werden sich die Lager füllen. Eine Station arbeitet aber nicht wenn das Lager ihres Produktes voll ist. Da diese Zwischenprodukte weiter verarbeitet werden, kommt es nie zu einem echten Stillstand, aber die Pausen die die Fabriken machen bewirken einen entscheidenden Effekt:
- Das Agrarzentrum ist nur zu 80% ausgelastet, setzt also 20% der Zeit aus.
- Die Siliziummine ist nur zu 37% ausgelastet, setzt also 63% der Zeit aus.
In Energiezellen ausgedrückt bedeutet das eine Ersparnis von 15 EnZ (75*0,2) für das Agrarzentrum und ca. 50 EnZ (80,9*0,63) für die Siliziummine. Diese etwa 65 Energiezellen kompensieren das Defizit des Sonnenkraftwerks (25 Energiezellen pro Minute) und bewirken einen Überschuß von 40 Energiezellen pro Minute.
Damit wird auch das Sonnenkraftwerk nur noch zu etwa 88% ausgelastet, was eine Reduktion des Kristallverbrauchs um 0,18 Kristalle pro Minute bewirkt; der Komplex ist stabil und vollständig selbstversorgend.

Die weitere Planung:

Herrons Nebel weist noch einige brauchbare Asteroiden auf, die einen mittelgroßen Komplex erlauben. An dieser Stelle kommt man um eine Tabelle und eine sorgfältige Berechnung nicht herum. Gerade der unterschiedliche Verbrauch bei den Minen sorgt dafür, dass man die Komplexe (leider) nicht wie Bauklötze zusammensetzen kann. Da nur zwei brauchbare Siliziumasteroiden vorhanden sind, kommen Tech-Produkte für dieses System nicht in Frage, jedoch kann man bis zu zehn Waffenfabriken versorgen, oder das nähere Umfeld mit mehr Bio-Produkten versorgen, als sie brauchen werden. Als Beispiel werden drei mögliche Ausbauarten in einer Tabellenkalkulation vorgestellt. Zum Sheet
Bei der Entscheidung wie ein Komplex ausgebaut werden soll, gibt es nur ein einziges "Richtig oder Falsch"; die Frage, ob er sich selbst versorgt. Alles andere ist eine Frage, des Geschmacks und des Spielstandes.

Der Bauvorgang eines Komplexes:

  • Anders als in unserem Beispielkomplex in Herrons Nebel, sollte man nach der Planung des selbstversorgenden Komplexes mit der Positionierung der Minen beginnen. Diese Stationen können nicht beliebig positioniert werden; und je weniger andere Stationen im Weg stehen; umso besser.
  • Danach sollte zuerst ein Sonnenkraftwerk angeschlossen werden. Auch wenn man einen TS voller Kristalle benötigt, die Minen fangen an zu produzieren. (Und einige Fabriken benötigen geradezu irrsinnige Massen an Erz, um mit der Produktion anzufangen.)
  • Der nächste Schritt ist die Errichtung der Nahrungsversorgung. Gebt den Lebensmitteln etwas Zeit. Da die Zykluszeit der Roh- und Fertignahrung meistens angepaßt ist, sollte die Rohnahrung (z.B. Ranch) ein bis drei Zyklen laufen, bevor die Fertignahrung (z.B. Cahoona Presse) angeschlossen wird.
  • Sind genügend Lebensmittel für zwei Zyklen einer Kristallfabrik an Bord, kann auch diese angeschlossen werden. Es müssen nicht alle geplanten Kristallfabriken angeschlossen sein; sobald zwei bis drei Kristallfabriken am Komplex angeschlossen wurden, sollte es, auch bei einer Unterversorgung, nicht mehr vorkommen, dass keine Kristalle mehr produziert werden und die Produktion damit zum Erliegen kommt.
  • Ist die Energie- und Ressourcenversorgung gesichert, können die Produktionsfabriken angeschlossen werden. Die Zeit die bis dahin vergeht, hat der Komplex bereits genutzt um einige Ressourcen vorzubereiten, so daß (von Gamma PIK Schmieden mal abgesehen) kaum Produktionsverzögerungen eintreten.

Stationsabmessungen

Die Stationen in X³ sind entweder kompakt (ca. x:3 y:3 z:3 km) oder ausladend (ca. x:5 y:5 z:2 km). Einige Stationen (BoFu M/L, BoGas M/L, Teladianium Gießerei M/L) kommen sogar mit 2x2x2 km aus. Wenn man aber nicht vorhat, sich die genauen Maße jeder Station zu merken, kommt man mit der Faustregel x: 5km, y:5km und z:3km sehr gut zurande. Abgesehen von den zwei Ausreißern (SKW XL und Agrarzentrum L) überschreitet keine Station diese Maße.
Minen sind von den Abmessungen her; nun ja krumm. Der Durchmesser beträgt etwa 4 km, jedoch ist da noch der Stationsbausatz zu berücksichtigen, so daß es das einfachste ist, die Minen mit 5x5x5 km einzuplanen. (Wenn die Mine geschleppt und nicht mehr als 500 m vom eigentlichen Zielpunkt entfernt ist, reicht das immer noch aus.)
Das Sonnenkraftwerk XL hat einen horizontalen Durchmesser von etwa 5,5 km und ist (grob angenähert) kreisförmig. Damit können Kollisionen mit Stationen auftreten, die den Platz auf der X oder Y Achse voll ausschöpfen (z.B. Gewächsstationen L).
Das Agrarzentrum L ist ein winkelsymmetrisches "Y", wobei der einzelne Ausläufer standardmäßig nach Norden weist. Die drei Ausläufer sind ebenfalls etwa 500 m länger als der Raum, den die anderen Stationen aufweisen. Wenn man die Agrarzentren nicht vertikal übereinander errichtet, kann man sie horizontal von Nord nach Süd untereinander errichten; die einzelnen Ausläufer füllen dann exakt die Leerräume aus.


Ein Beispiel

Das oben beschriebene Vorgehen auf das System Antigone Memorial angewandt. Der Komplex ist in einem Punkt nicht optimal, da er zuviel Erz produziert; das System bietet aber keine weiteren brauchbaren Asteroiden um weitere Fabriken zu installieren. Immerhin können hier sieben Waffenfabriken angeschlossen werden (hier: 125 MJ Schild, 1 GJ Schild, B-ISE, A PBK, B-PS, FlakG, FlakB).

Großkomplexe

Das Prinzip der kleinen Komplexe läßt sich ohne Weiteres auch für Sektoren wie Erzgürtel anwenden. Um einen Komplex, der mehr als 100 Fabriken umfaßt, sinnvoll bauen zu können ist eine gründliche Planung erforderlich. Bei der hier beschriebenen Bauweise handelt es sich nicht um die einzig mögliche Art, sie funktioniert jedoch und hat sich an mehr als 10 Großkomplexen als beinahe Narrensicher erwiesen.

Grenzen eines Komplexes

In Version 2.5 gibt es nur noch eine Grenze für den Komplex, das ist der Abstand zum Kontrollzentrum. Jede Station in einem Radius von 18-20 km um das Kontrollzentrum kann an den Komplex angeschlossen werden.

Dieser riesige Raum wird jedoch dadurch beschränkt, dass man das Kontrollzentrum noch anfliegen können muß. Die Problematik der "Nodes", die es in früheren Versionen gab, hat sich erledigt und der Komplex erstellt beim Anschluß jeder neuen Fabrik, die Verbindungen neu.


Das Layout eines Großkomplexes

Die Minen (Ebene 0):

Minen sind der Kern jeder Produktionslinie. Sie sind auch am schwierigsten zu bewegen, so daß man zunächst alle Minen zum Ort des Komplexes schleppen sollte. Die Minen werden auf der selben vertikalen Ebene in einem Abstand von 5 km Abstand voneinander positioniert. Für das Schleppen der Minen hat sich gezeigt, dass eine Toleranz von 500 m zum geplanten Zielort unproblematisch ist.

Die Türme (Ebenen +/- 5 km bis +/- 17 km):

Die weiteren Fabriken werden zunächst über, oder unter den Minen errichtet. Die erste Ebene hält einen vertikalen Abstand von 5 km zur (geplanten) Minenposition ein, die weiteren Stationen werden in einem vertikalen 3 km Abstand über den anderen Stationen platziert.
Die Anzahl der möglichen Fabriken variiert von 2 x 3 Fabriken bis zu 2 x 5 Fabriken. Bereits eine Basis von 9 Minen (3 x 3) erlaubt es 72 weitere Fabriken (Insgesamt 91) zu errichten.

Die Zwischentürme (Ebenen +/- 3,5 km bis +/- 15,5 km):

Gerade wegen der immensen Anzahl an Kristallfabriken (30-40 Stück sind keine Seltenheit) kann es passieren, dass der Platz über / unter den Minen nicht ausreicht. Da keine Station den zugewiesenen Raum von 5 x 5 x 3 km vollständig ausfüllt entstehen an den Eckpunkten Hohlräume, die groß genug sind, um weitere Stationen zu platzieren. Man muß zwar darauf achten, dass die wirklich ausladenden Stationen bereits gebaut sind, aber mir ist es noch nie untergekommen dass eine normale Station mit anderen Stationen kollidiert wäre.

Ein Beispiel:

Zum Schluß ein Beispiel eines solchen Großkomplexes. Man kann deutlich erkennen, dass die Minen nicht präzise liegen, was beim Schleppen auch nicht möglich ist. Die Errichtung der Stationen in Türmen macht den Baufortschritt übersichtlich und man kann (eine gut geführte Strichliste vorausgesetzt), auch später weiter bauen. Da diese Station in einem XTM-Mod Spiel erstellt wurde, konnte auf die Zwischentürme verzichtet werden (der Mod stellt Kristallfabriken "L" zur Verfügung, so daß die Anzahl der Fabriken hier deutlich geringer ist).

Mehrfache Nahrungsproduktion

Da besonders bei Großkomplexen die Baukosten den Milliardenbereich sprengen können, sollte man seine Fabriken günstig einkaufen. Die Produktion und weitere Verarbeitung mehrerer Nahrungsarten ist für das Programm unproblematisch. Lediglich das Gedächtnis des Spielers ist vielleicht herausgefordert, wenn 3 Nahrungsketten auf 54 Fabriken verteilt werden müssen. In diesem Beispiel entfallen 11 Nahrungsfabriken auf die Boronen (11 x 5 = 55), die die Energieversorgung sicherstellen und einen minimalen Überschuß produzieren (1,85%). Es ist durchaus sinnvoll mehrere Nahrungsketten zu installieren (das Beispiel besteht aus Boronen und Argonen Fabriken), gerade wenn man sich zum Ziel gesetzt hat, alles zu produzieren, was die Galaxie so bietet.

Siehe auch:

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